Paul Brodowsky »Väter«

Samstag, 25. März, 19.00 Uhr, Lesung im Adolf-Reichwein-Bildungshaus, Bugginger Str. 83 mit der Autorin Sterna Meinhardt und Jenny Warnecke 

Ein Jahrhundert deutsche Geschichte steckt in dem Roman »Väter« (Suhrkamp 2023). Auf der Suche nach den Prägungen durch Großväter und Väter spannt der 1980 geborene Paul Brodowsky einen Bogen von der NS-Zeit bis in die Gegenwart – zu seinen eigenen Kindern und seiner Rolle als Vater. Welche überkommenen Ideale und patriarchalen Vorstellungen haben sich in ihn eingeschrieben? Und wie gibt er sie selbst weiter? In einer schonungslosen Aufarbeitung verdichten sich Erinnerungen, Recherchen und Reflexionen zu einem Bild der BRD nach der Zeit des Nationalsozialismus.

Eintritt frei, Spenden willkommen

Eine Veranstaltung der Lesereihe „Herkunft“ von Literaturhaus Freiburg, Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, Nachbarschaftswerk e.V., Quartierstreff am Lindenwäldle und dem Interkulturellen Verein FAIRburg

Wie gehe ich mit (Alltags-)Rassismen um?

Samstag, 25. März, 09.30-16.00 Uhr, Workshop, FAIRburg, Schwarzwaldstraße 6

Eine Einführung in die Grundlagen von Selfcare gegen Mikroaggressionen für BIPoC mit Jeasuthan Nageswaren

Was heißt Selfcare? Was hat das mit Rassismuskritik zu tun? Wie kann ich in meinem politischen Engagement gut auf mich und meine Ressourcen achten? Dieser Workshop hat Einstiegscharakter und gibt einen Einblick in das Thema Rassismuskritik und schlägt unter Thematisierung von Selfcare, Healing und Resilienz den Bogen zur konkreten Praxis von politischer Bildungsarbeit.

Zielgruppe: Menschen mit Rassismuserfahrung
Anmeldung (bis zum 21.03.): info@fairburg.de

Eine Veranstaltung des Interkulturellen Vereins FAIRburg und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit SEZ

30 Jahre Asylbewerberleistungsgesetz – Es reicht!

Freitag, 24. März, 18.00 Uhr, Erzählcafé im jos fritz café, Wilhelmstr. 15/1

1993 wurde im Rahmen des »Asylkompromisses« nicht nur das Grundrecht auf Asyl ausgehöhlt, sondern auch das ausgrenzende Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) eingeführt. Heute, 30 Jahre später, fordert ein breites Bündnis die Abschaffung dieses Gesetztes.

Zehntausende erhielten in den vergangenen 30 Jahren ausschließlich Sozialhilfe in Sachleistungen, auch in Freiburg. Bereits 1980 wurde in Freiburg eines der ersten Flüchtlingslager in der Geschichte der BRD installiert sowie die Versorgung von Geflüchteten mit Sachleistungen durchgesetzt. Wir haben Geflüchtete eingeladen, die Monate und Jahre mit sozialpolitischen Einschränkungen in Sammellagern leben mussten. Wie haben sie unter dem Diktat einer Sachleistungsversorgung gelebt? Wie sahen ihre Proteste dagegen aus? Wie bewerten sie selbst das Asylbewerberleistungsgesetz?

Die Erfahrungsberichte werden vom Freiburger Medinetz und Aktion Bleiberecht ergänzt.

Eine Veranstaltung des Arbeitskreises kritische Sozialarbeit (AkS)

Foto: Walter Schlecht

Argumentieren gegen rechte und diskriminierende Aussagen

Freitag, 24. März, 14.00-20.00 Uhr, Lorettostraße 42, Workshop mit Melani Klarić und Nadja Kaiser von Gegenargument

»Rechte Aussagen machen mich oft sprachlos.« – »Wie kann ich Menschen, die Diskriminierung erfahren, unterstützen?« – »Wie gehe ich mit rechten und diskriminierenden Aussagen im Familien- und Freundeskreis um?« Solche Fragen beschäftigen viele Menschen. Wir alle sind mit neuen Herausforderungen im Umgang mit rechten und diskriminierenden Positionen konfrontiert – und manchmal verunsichert. Das Argumentationsseminar unterstützt darin, die eigene inhaltliche Position zu stärken sowie mehr Souveränität in der konkreten Situation zu erlangen. Durch eine Vielfalt von interaktiven, wissensvermittelnden und reflektierenden Methoden werden die Teilnehmenden in ihrer unmittelbaren Argumentationssicherheit und politischen Meinungsbildung unterstützt. Hierzu werden ihre Erfahrungen einbezogen und die Umsetzung eigener Gesprächsstrategien und Argumente entlang praxisnaher Situationen exemplarisch erprobt.

Anmeldung über diesen Link

Eine Veranstaltung des Eine Welt Forums Freiburg in Kooperation mit Südwind

Pressefreiheit Quo Vadis? Ein internationaler und lokaler Blick auf Journalismus

Donnerstag, 23. März, 20.00 Uhr, Diskussion im kulturaggregat, Hildastraße 5

mit Roubama Baba-Traoré, Ali Majeed und Appolon Yascha

Die Hausdurchsuchung im Freien Radio Dreyeckland am 17. Januar 2023 hatte für geflüchtete Journalist*innen eine besondere Bedeutung. Sie wurden dadurch an ihre Erfahrungen und die Einschränkungen der Pressefreiheit in ihren Herkunftsländern erinnert. Rouby Baba-Traoré, Appolon Yascha und Ali Majeed berichten darüber, welchen Angriffen sie als Journalist*innen in Togo, im Irak und in der Türkei ausgesetzt waren und die ein Grund für ihre Flucht nach Deutschland waren.

Radio Dreyeckland schien für sie ein sicherer Ort zu sein. Mit den absurden Hausdurchsuchungen wurde ihnen diese Sicherheit und der Glaube an die Pressefreiheit in Deutschland genommen.

Eine Veranstaltung von Radio Dreyeckland und Our Voice

Foto: Ali Majeed RDL

Das neue Einbürgerungsgesetz

Dienstag, 21. März, 18.00 Uhr, Vortrag in der Aula der Hebelschule, Engelbergstr. 2 von Rechtsanwalt Harald Schandl

Im November vergangenen Jahres wurde ein Entwurf des Bundesinnenministeriums für eine Reform des Staatsangehörigkeitsrechts diskutiert. Antragsszeiten sollen verkürzt und Hürden abgebaut werden, auch mehr politische Teilhabe und Wertschätzung gegenüber Zugezogenen sollen die Ergebnisse sein.

Doch wie ist die aktuelle Situation in Freiburg? Mehr als 1.500 Einbürgerungsanträge liegen auf dem Amt vor. Die langjährige bisherige Praxis, wonach Anträge nur bei einem Termin mit einer Wartezeit von 2 Jahren abgegeben werden konnten, ist zum Glück zum 1. März abgeschafft worden. Dennoch dauert die Bearbeitung der Anträge im Durchschnitt ganze 2 Jahre. Mit Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts wird die Anzahl der Anträge zunehmen und somit auch deren Bearbeitungsdauer. In Freiburg kam es daher immer wieder zu Protesten gegen die erschwerten Bedingungen der Einbürgerungen.

Eine Veranstaltung von Solidarity City in Kooperation mit dem Migrant_innenbeirat der Stadt Freiburg

Kinderkino: Rafiki – Freunde für immer

Sonntag, 19. März, 15.30 Uhr, Kommunales Kino, Urachstraße 40

Norwegen 2009 / 79 Min. / Regie: Christian Lo / empfohlen ab 8 Jahren

Weiterer Termin: So, 26. März, 15.30 Uhr

Mutig kämpfen zwei Mädchen gegen die Abschiebung ihrer Freundin – und wachsen dabei über sich selbst hinaus.

Filmstill aus: »Rafiki – Freunde für immer«

Drei Mädchen rodeln einen Hang hinunter und purzeln kichernd in den Schnee. Sie sind neun Jahre alt und beste Freundinnen – die schüchterne Julie, die charmante Mette und die geradlinige Naisha. Sie besuchen dieselbe Schulklasse und proben für die bevorstehende Aufführung zum Lichterfest. Doch dann bricht die Politik in ihre Idylle ein. Naisha und ihre Mutter, die in einem Flüchtlingswohnheim leben, flüchten über Nacht zu Bekannten nach Oslo. Sie haben erfahren, dass sie ausgewiesen werden sollen. Julie findet einen Zettel mit der Adresse, aber leider findet den auch ihr Vater, der Dorfpolizist. Kurzentschlossen fahren Mette und Julie mit dem Nachtzug in die Hauptstadt, um ihre Freundin zu warnen.

Eine Veranstaltung des Kommunalen Kinos Freiburg

Spuren der (deutschen) Kolonialgeschichte

Samstag, 18. März, 14.00-17.00 Uhr, Workshop im Augustinermuseum, Augustinerplatz mit fernsicht im iz3w

Die Folgen des Kolonialismus sind bis heute überall präsent. Im Workshop begeben sich Interessierte im Augustinermuseum auf Spurensuche und untersuchen Alltagssprache, Bilder und Ideen auf ihre koloniale Vergangenheit. Statt die Geschichte nur aus Sicht der Kolonisator*innen zu präsentieren, legen wir unseren Fokus auf die Stimmen der Kolonisierten. Wie haben sie sich damals zur Wehr gesetzt?

Für Interessierte ab 16 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos, die Teilnehmer*innenzahl begrenzt.

Anmeldung: bildung@iz3w.org

Weiterer Termin am Sa, 25. März., 14.00 – 17.00 Uhr

Eine Veranstaltung des Augustinermuseums in Kooperation mit fernsicht im iz3w

Foto: iz3w