Zikaron on Campus – Erinnerung am Campus

Zeitzeugengespräch: Jüdisches Leben während und nach dem Zweiten Weltkrieg

am Mittwoch, 6. November, 18.00 Uhr, Ort wird nach Anmeldung bekannt gegeben

Die Jüdische Studierendenunion Deutschland, Zikaron BaSalon, Zeitungen, Frpepp und Bund Jüdischer Studierender Baden e.V. laden euch herzlich zu einem Zeitzeugengespräch in der Uni Freiburg ein. Erfahrt mehr über das Jüdische Leben während und nach dem zweiten Weltkrieg. Der genaue Raum wird per Mail mitgeteilt.

Wir freuen uns euch zahlreich zu sehen.

Zur Anmeldung:
https://docs.google.com/forms/d/1SNChF2Icnct5oFlvM9RcbFHJaJpyGrQfQWjGC8ztkZo/viewform?edit_requested=true

„Der Preis der Freiheit“

Autorenlesung mit anschließender Podiumsdiskussion und musikalischer Begleitung

mit Hamed Abdel-Samad, David Geiß und Esther Györi
Moderation: Nikita Nikischin
Musik: Innuen Duo

am Samstag, 2. November, 19.00 Uhr, Einlass ab 18.00 Uhr
Kartenverkauf an der Abendkasse, Eintritt 15 Euro, ermäßigt 8 Euro

Vernetzung und Austausch mit dem Bündnis gegen Antisemitismus

Am Mittwoch, 4. Dezember, ab 19.00 Uhr, Ort wird nach Anmeldung bekannt gegeben
Anmeldung: info@frbga.de

Du willst dich gegen Antisemitismus engagieren? Oder bist einfach neugierig, zu erfahren, welche Intitativen in Freiburg zum Thema Antisemitismus arbeiten?

Dann komm zu unserem offenen Vernetzungstreffen! Bei lecker Humus und Pita stellen sich verschiedene Gruppen vor. Wir freuen uns darauf, mit euch in den Austausch zu kommen.

Antisemitismus und Psychoanalyse – Projektion und „kritische Selbstbesinnung“

Vortrag von Christine Kirchhoff

Am Donnerstag, 5. Dezember, 20.00 Uhr, Uni Freiburg, KG I, HS 1009

Theodor W. Adorno schrieb 1959, dass der „Hass gegen die Psychoanalyse unmittelbar eins (sei) mit dem Antisemitismus“, nicht nur da Freud Jude war, „sondern weil die Psychoanalyse genau in jener kritischen Selbstbesinnung besteht, welche die Antisemiten in Weißglut versetzt.“ Eine psychoanalytische Auseinandersetzung mit und eine Kritik des Antisemitismus ist seit dem 7. Oktober 2023 dringlicher denn je, zeigt sich seitdem doch eindrücklich, wie latent schon lange vorhandener Antisemitismus virulent wird und sich ausbreitet. Moderner Antisemitismus zielt auf Vernichtung: Erst wenn die Juden von der Welt bzw. Israel von der Landkarte verschwunden ist, dann ist alles gut, d.h. vollkommen, lückenlos und ohne Widersprüche, so lässt sich die zentrale, auf Projektion beruhende, antisemitische Phantasie zusammenfassen. Der Vortrag untersucht die Psychodynamik des Antisemitismus, erläutert diese an aktuellen Beispielen aus Medien und von Demonstrationen und stellt die Frage, was heute unter der „kritischen Selbstbesinnung“ bzw. einer „Erziehung zur Mündigkeit“ zu verstehen sein könnte.

Christine Kirchhoff ist Professorin für Psychoanalyse, Subjekt- und Kulturtheorie an der IPU in Berlin und Psychoanalytikerin (DPV/IPA) in eigener Praxis.

Eine Veranstaltung des ISF – Initative Sozialistisches Forum.

Workshop: Du Jude! Antisemitismus erkennen und entgegentreten


mit fernsicht im iz3w

am Samstag, 7. Dezember von 10.00 bis 15.00 Uhr, Ort wird nach Anmeldung bekannt gegeben

Im Workshop verhandeln wir die 2000-jährige Geschichte antisemitischer Ressentiments und betrachten die unterschiedlichen Erscheinungsformen des modernen Antisemitismus. Dabei werden wir uns auch mit der eigenen Familienbiographie auseinandersetzen und die unangenehme Frage aufwerfen, welche antisemitischen Bilder und Denkmuster wir wissentlich oder unbewusst übernommen haben.
Wir werden im Workshop NICHT den Nahost-Konflikt lösen, wohl aber über antisemitische Darstellungen des Konfliktes sprechen.

Teilnahme kostenfrei, Anmeldung: bildung@iz3w.org

Eine Veranstaltung von fernsicht im iz3w

Verschwunden in Nacht und Nebel

Vor 80 Jahren mordete die Gestapo in badischen Gefängnissen
Vortrag von Rüdiger Binkle

Am Freitag, 29. November, 18.30 Uhr im Haus des Engagements, Rehlingstr. 9

Im Herbst 1944 wurde den Nazis in Baden und dem annektierten Elsass klar, dass die Tage ihrer Macht gezählt waren: Seit der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni drangen Truppen der Anti-Hitler-Koalition von allen Seiten vor und befreiten schrittweise die von der NS-Wehrmacht besetzten Gebiete. Überall begannen sie deshalb, die Spuren ihrer Verbrechen zu beseitigen – vor allem die Zeugen: Leute, die wegen Widerstands gegen das Naziregime in Haft waren, sollten auf keinen Fall überleben.

Dazu gehörten Mitglieder des Réseau Alliance, einem eng mit dem britischen Geheimdienst MI6 kooperierenden französischen Spionage-Netzwerk mit 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Réseau-Agenten hatten den D-Day mit vorbereitet und im August 1943 die Bombardierung der Heeresversuchsanstalt Peenemünde ermöglicht – und somit die Unterbrechung der Produktion der deutschen V2-Raketen. In der Folge wurden sie massenhaft festgenommen und verschwanden spurlos in Gefängnissen oder KZs. Am Freiburger Reichskriegsgericht wurden 58 Mitglieder der Widerstandsgruppe zum Tode verurteilt. Andere wurden 1944 im Rahmen des Nacht- und Nebel-Erlasses direkt ermordet: 14 Menschen im April in Karlsruhe und 102 Menschen im September im KZ Natzweiler-Struthof.

Am 23. November 1944, dem Tag der Befreiung Straßburgs, saßen noch 71 Mitglieder des Réseau in den Gefängnissen in Kehl, Rastatt, Offenburg, Freiburg, Bühl, Gaggenau und Pforzheim. Auf Befehl des regionalen Gestapo-Chefs Helmut Schlierbach ermordeten sein Befehlsempfänger Julius Gehrum und dessen Gefolgsleute bis zum 30. November 70 von ihnen. Dieses Massaker, dem am Tag nach der am 27. November erfolgten Bombardierung Freiburgs auch in der JVA Freiburg drei Widerstandskämpfer zum Opfer fielen, ging als „Schwarzwälder Blutwoche“ in die Geschichte ein – ist jedoch heute weitgehend vergessen.

Wir aber wollen daran erinnern, wollen anlässlich des bevorstehenden 80. Jahrestags der Befreiung von Faschismus und Krieg auch der Frauen und Männer dieser Résistance-Gruppe gedenken, die auch Pässe fälschten und so verfolgte Jüdinnen und Juden retteten. Wie so viele andere trugen sie mit ihrem Mut, ihrer Widerstandskraft, ihrem Engagement für ein Leben ohne Naziherrschaft viel zu dieser Befreiung bei, die in Freiburg dann am 21. April 1945 gelang.

Eine Veranstaltung des VVN-BDA Freiburg – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten