Traum vom Umsturz – Reichsbewegte und Querdenkende

Mittwoch, 29.März, 20.00 Uhr, Vortrag im jos fritz café, Wilhelmstr. 15/1 mit Andreas Speit

Sie planten, den Bundestag zu stürmen, Abgeordnete festzusetzen durch Anschläge auf die Stromversorgung bürgerkriegsähnliche Zustande herbeizuführen. Die »Patriotische Union« plante den Staatsstreich. Feindeslisten mit prominenten Namen sollen geführt worden sein. Das Netzwerk um Heinrich XIII. Prinz Reuß vereint Reichsbewegte und Querdenkende, die sich in den vergangenen Monaten radikalisiert haben. Beide Bewegungen haben gemein, dass sie den Staat ablehnen und an Verschwörungsnarrative glauben – und genau wissen, wer Russland in den Krieg gegen die Ukraine getrieben hat. Dahinter steht eine antimoderne Sehnsucht nach einer vermeintlich harmonischen Ursprünglichkeit, in der alles seinen festen Platz hat oder im natürlichen Einklang ist. Die Ablehnung von Aufklärung, Demokratie, Pluralismus und Humanismus beschränkt sich nicht auf das rechte Milieu
und sie hat eine lange Geschichte.

Eine Veranstaltung des Regionalen Demokratiezentrums Freiburg

Foto: iz3w

InOrte – Wie Migrant*innen Freiburg mitgestalten

Sonntag, 26.03., 16.00-18.00 Uhr, Stadtrundgang, Treffpunkt: Ecke Belfortstraße / Wilhelmstraße (vor der Weinstube Agora)

InOrte sind Geheimtipp-Orte in Freiburg, die bereits »in« sind oder es gerade werden oder auch historische InOrte, welche die Stadt und seine Viertel schon lange prägen.

Die InOrte wurden von Menschen mit Migrationserfahrung geschaffen. Sie sind offen für alle und verleihen Freiburg – zumindest im Kleinen – den Duft einer Metropole.

Bei der Stadtführung mit Redakteur*innen der interkulturellen InZeitung entdecken wir gemeinsam viele Freiburger Orte neu und betrachten sie mit einer »interkulturellen Brille«. Wie haben Migrant*innen städtische Räume belebt und mit eigenen Ideen bereichert? Der geführte Spaziergang führt an einer Reihe solcher interkulturell interessanter InOrte, einige werden auch von innen angeschaut.

Anmeldung: inzeitung@googlemail.com

Eine Veranstaltung der InZeitung Freiburg

Foto: InZeitung

From Allyship to Coalition 

Samstag, 25. & Sonntag, 26. März, Workshop ganztägig im Familienzentrum Klara, Büggenreuterstr. 12 mit Aileen Puhlmann

Foto: @sharanestone

Angelehnt an Emma Dabiris Thesen (»What white people can do next«) zeigt der Workshop auf, dass es Koalitionen braucht, um Rassismus etwas entgegenzusetzen. Wir beschäftigen uns damit, wie diese Koalitionen aussehen können, warum Allyship nicht ausreicht und wie sich dies auf alle Bemühungen für eine gleichberechtigte Welt auswirkt. Dabei wird die Perspektive von Schwarzen und weißen Bezugspersonen Schwarzer Kinder stets mitgedacht. Der Workshop setzt ein Grundlagenwissen zu Rassismus voraus und richtet sich vor allem an Bezugspersonen Schwarzer Kinder: Eltern, (Wahl-)Familie, Pädagog*innen etc.

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Referentin: Aileen Puhlmann ist Aktivistin, Mutter und Moderatorin

Zeiten: Samstag von 10.00-17.00 Uhr, Sonntag von 10.00-13.00 Uhr
Kosten inkl. Kinderbetreuung in zwei Altersgruppen: 20-60 € nach solidarischer Selbsteinschätzung

Anmeldung: kidayofreiburg@gmail.com

Eine Veranstaltung von Kidayo – Verein für Schwarze/afrodeutsche Kinder mit ihren Familien

Paul Brodowsky »Väter«

Samstag, 25. März, 19.00 Uhr, Lesung im Adolf-Reichwein-Bildungshaus, Bugginger Str. 83 mit der Autorin Sterna Meinhardt und Jenny Warnecke 

Ein Jahrhundert deutsche Geschichte steckt in dem Roman »Väter« (Suhrkamp 2023). Auf der Suche nach den Prägungen durch Großväter und Väter spannt der 1980 geborene Paul Brodowsky einen Bogen von der NS-Zeit bis in die Gegenwart – zu seinen eigenen Kindern und seiner Rolle als Vater. Welche überkommenen Ideale und patriarchalen Vorstellungen haben sich in ihn eingeschrieben? Und wie gibt er sie selbst weiter? In einer schonungslosen Aufarbeitung verdichten sich Erinnerungen, Recherchen und Reflexionen zu einem Bild der BRD nach der Zeit des Nationalsozialismus.

Eintritt frei, Spenden willkommen

Eine Veranstaltung der Lesereihe „Herkunft“ von Literaturhaus Freiburg, Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, Nachbarschaftswerk e.V., Quartierstreff am Lindenwäldle und dem Interkulturellen Verein FAIRburg

Wie gehe ich mit (Alltags-)Rassismen um?

Samstag, 25. März, 09.30-16.00 Uhr, Workshop, FAIRburg, Schwarzwaldstraße 6

Eine Einführung in die Grundlagen von Selfcare gegen Mikroaggressionen für BIPoC mit Jeasuthan Nageswaren

Was heißt Selfcare? Was hat das mit Rassismuskritik zu tun? Wie kann ich in meinem politischen Engagement gut auf mich und meine Ressourcen achten? Dieser Workshop hat Einstiegscharakter und gibt einen Einblick in das Thema Rassismuskritik und schlägt unter Thematisierung von Selfcare, Healing und Resilienz den Bogen zur konkreten Praxis von politischer Bildungsarbeit.

Zielgruppe: Menschen mit Rassismuserfahrung
Anmeldung (bis zum 21.03.): info@fairburg.de

Eine Veranstaltung des Interkulturellen Vereins FAIRburg und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit SEZ

30 Jahre Asylbewerberleistungsgesetz – Es reicht!

Freitag, 24. März, 18.00 Uhr, Erzählcafé im jos fritz café, Wilhelmstr. 15/1

1993 wurde im Rahmen des »Asylkompromisses« nicht nur das Grundrecht auf Asyl ausgehöhlt, sondern auch das ausgrenzende Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) eingeführt. Heute, 30 Jahre später, fordert ein breites Bündnis die Abschaffung dieses Gesetztes.

Zehntausende erhielten in den vergangenen 30 Jahren ausschließlich Sozialhilfe in Sachleistungen, auch in Freiburg. Bereits 1980 wurde in Freiburg eines der ersten Flüchtlingslager in der Geschichte der BRD installiert sowie die Versorgung von Geflüchteten mit Sachleistungen durchgesetzt. Wir haben Geflüchtete eingeladen, die Monate und Jahre mit sozialpolitischen Einschränkungen in Sammellagern leben mussten. Wie haben sie unter dem Diktat einer Sachleistungsversorgung gelebt? Wie sahen ihre Proteste dagegen aus? Wie bewerten sie selbst das Asylbewerberleistungsgesetz?

Die Erfahrungsberichte werden vom Freiburger Medinetz und Aktion Bleiberecht ergänzt.

Eine Veranstaltung des Arbeitskreises kritische Sozialarbeit (AkS)

Foto: Walter Schlecht

Argumentieren gegen rechte und diskriminierende Aussagen

Freitag, 24. März, 14.00-20.00 Uhr, Lorettostraße 42, Workshop mit Melani Klarić und Nadja Kaiser von Gegenargument

»Rechte Aussagen machen mich oft sprachlos.« – »Wie kann ich Menschen, die Diskriminierung erfahren, unterstützen?« – »Wie gehe ich mit rechten und diskriminierenden Aussagen im Familien- und Freundeskreis um?« Solche Fragen beschäftigen viele Menschen. Wir alle sind mit neuen Herausforderungen im Umgang mit rechten und diskriminierenden Positionen konfrontiert – und manchmal verunsichert. Das Argumentationsseminar unterstützt darin, die eigene inhaltliche Position zu stärken sowie mehr Souveränität in der konkreten Situation zu erlangen. Durch eine Vielfalt von interaktiven, wissensvermittelnden und reflektierenden Methoden werden die Teilnehmenden in ihrer unmittelbaren Argumentationssicherheit und politischen Meinungsbildung unterstützt. Hierzu werden ihre Erfahrungen einbezogen und die Umsetzung eigener Gesprächsstrategien und Argumente entlang praxisnaher Situationen exemplarisch erprobt.

Anmeldung über diesen Link

Eine Veranstaltung des Eine Welt Forums Freiburg in Kooperation mit Südwind

Pressefreiheit Quo Vadis? Ein internationaler und lokaler Blick auf Journalismus

Donnerstag, 23. März, 20.00 Uhr, Diskussion im kulturaggregat, Hildastraße 5

mit Roubama Baba-Traoré, Ali Majeed und Appolon Yascha

Die Hausdurchsuchung im Freien Radio Dreyeckland am 17. Januar 2023 hatte für geflüchtete Journalist*innen eine besondere Bedeutung. Sie wurden dadurch an ihre Erfahrungen und die Einschränkungen der Pressefreiheit in ihren Herkunftsländern erinnert. Rouby Baba-Traoré, Appolon Yascha und Ali Majeed berichten darüber, welchen Angriffen sie als Journalist*innen in Togo, im Irak und in der Türkei ausgesetzt waren und die ein Grund für ihre Flucht nach Deutschland waren.

Radio Dreyeckland schien für sie ein sicherer Ort zu sein. Mit den absurden Hausdurchsuchungen wurde ihnen diese Sicherheit und der Glaube an die Pressefreiheit in Deutschland genommen.

Eine Veranstaltung von Radio Dreyeckland und Our Voice

Foto: Ali Majeed RDL