Webtalk „Dunkle Wolken über Freiburg. Über die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen in Freiburg“

Mittwoch, 8. November 2023, 20.15 Uhr

Bei einem Webtalk spricht der Sozialwissenschaftler Heiko Wegmann über die Bücherverbrennungen, „Säuberungen“ und Enteignungen in der Zeit des Nationalsozialismus in Freiburg.
Der Vortrag ist Teil der Reihe „Freiburger und die Region im Nationalsozialismus“ im Wintersemester 2023/24 und findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, Außenstelle Freiburg, der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen (LAGG), dem Colloquium Politicum der Universität Freiburg und dem Verbund Gedenkstätten Südlicher Oberrhein statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Eine Veranstaltung des NS-Dokuzentrums Freiburg

Über den folgenden Link geht es zum Webtalk: https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq.

Webtalk „Deutsch-französische Erinnerungskultur zwischen Weltkrieg und Nationalsozialismus?“

Mittwoch, 13. Dezember 2023, 20.15 Uhr

Bei einem Webtalk spricht der Historiker Gerd Krumeich der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vergleichend über die Erinnerungskultur auf beiden Seiten der Grenze – in Frankreich und Deutschland. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Freiburger und die Region im Nationalsozialismus“ im Wintersemester 2023/24 und findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, Außenstelle Freiburg, der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen (LAGG), dem Colloquium Politicum der Universität Freiburg und dem Verbund Gedenkstätten Südlicher Oberrhein statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Eine Veranstaltung des NS-Dokuzentrums Freiburg.

Über den folgenden Link geht es zum Webtalk: https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq.

Buchvorstellung „Gegen den Geist des Sozialismus“

Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik

Donnerstag, 7. Dezember 2023, 19.00 Uhr, Online-Veranstaltung der ISF Freiburg

Antisemitismus in der politischen Linken wurde nicht erst nach 1945 zum Thema. Die Kritik daran ist so alt wie die Sache selbst. In der Weimarer Republik waren es ehemalige Gründungsmitglieder der KPD wie Franz Pfemfert oder Anarchosyndikalisten wie Rudolf Rocker, die die antisemitische Agitation während des Schlageter-Kurses kritisierten. Mitte der 1920er Jahre warnte Clara Zetkin auf dem Parteitag der KPD vor judenfeindlichen Stimmungen an der Basis. 1929 erschien im Zentralorgan der um Heinrich Brandler und August Thalheimer gebildeten KPD-Opposition eine der ersten radikalen Kritiken des Antizionismus der KPD. Mit ihrer Kritik knüpften die anarchistischen und kommunistischen Linken an Interventionen von Rosa Luxemburg oder Leo Trotzki an und reflektierten zugleich die Entwicklung in Russland nach der bolschewistischen Revolution. Marx’ Anspruch, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«, schloss für sie den Kampf gegen Antisemitismus auch in den eigenen Reihen mit ein. Ihre Kritik kam nicht nur Jahrzehnte vor der innerlinken Debatte über Antisemitismus von links, Luxemburg und Pfemfert nahmen auch Argumente der späteren antinationalen und antideutschen Linken vorweg.

Es spricht Olaf Kistenmacher (Berlin). Er promovierte mit der Studie Arbeit und »jüdisches Kapital«. Antisemitische Aussagen in der KPD-Tageszeitung Die Rote Fahne während der Weimarer Republik. Mit Hans-Joachim Hahn gab er die beiden Sammelbände Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft heraus, die sich mit der Antisemitismusforschung vor 1945 beschäftigen.
Der Vortrag findet nur online statt

via Zoom-Link: https://us06web.zoom.us/j/88664348128?pwd=alZJWDZFalJlK2FGclBUMW9BdklGUT09


Workshop „Umgang mit Verschwörungsgläubigen und schwierigen Meinungen“

Mittwoch, 22. November 2023, 17.00-19.00 Uhr, Haus 37, Alfred-Döblin-Platz 1

Wenn der Bruder oder die beste Freundin plötzlich an vermeintliche Verschwörungstheorien glauben, führt das oft zu Auseinandersetzungen und Beziehungskrisen. Viele haben das Gefühl, den anderen nicht mehr zu erreichen und gegen eine Wand zu reden. Konflikte in Familien, Partnerschaften oder Freundschaften spitzen sich zu und manchmal werden Kontakte sogar abgebrochen. Oft besteht auf beiden Seiten der Wunsch, den anderen von der eigenen Meinung oder vermeintlichen Wahrheit zu überzeugen. Wenn die innersten Überzeugungen angegriffen werden, lässt das keinen kalt. Der Workshop vermittelt Strategien, wie Sie mit solchen Konfliktsituationen lösungsorientiert umgehen können. Es verhilft zu einem besseren Verständnis für diejenigen, die an Verschwörungsmythen glauben. Denn verstehen, weshalb jemand solchen Überzeugungen anhängt, ist ein erster Schritt, um diesem Menschen mit einer veränderten Haltung zu begegnen.

Anmeldung unter: info@zebra-bw.de

Ein Workshop der Zentralen Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen – Zebra BW

Vortrag „Mit Nazis gegen Juden“

Zur Tradition des eliminatorischen Antisemitismus im Nahen Osten seit dem Zweiten Weltkrieg und seiner Verharmlosung hierzulande bis in die Gegenwart 

Donnerstag, 30. November 2023, 20.00 Uhr im Weingut Andreas Dilger, Urachstr. 3

Millionen Menschen aus allen Kontinenten kämpften im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten gegen die faschistischen Achsenmächte. In manchen Ländern sympathisierten Politiker und Teile der Bevölkerung jedoch mit den Nazis und ihren Verbündeten – insbesondere im Nahen Osten. So bot der politische religiöse Führer der Araber in Palästina, Mohammed Amin al-Husseini, den Nazis schon 1933 seine volle Unterstützung an und 1941 inszenierte er zusammen mit dem Politiker Rachid Ali al-Ghailani einen pro-faschistischen Putschversuch im Irak, während die ägyptischen Offiziere und späteren Präsidenten ihres Landes, Gamal Abdel Nasser und Anwar el-Sadat, Militärgeheimisse der Alliierten an das deutsche Afrika-Corps von General Rommel verrieten. 

Keiner der Genannten wurde nach 1945 jemals zur Rechenschaft gezogen. Den Vernichtungskampf „gegen die Juden“, den sie an der Seite der Nazis begonnen hatten, konnten sie somit in den Kriegen gegen Israel unvermindert weiterführen. 

Die Hamas setzt diese Tradition fort. 

Doch an diese Vorgeschichte des Nahostkonflikts wird nur ungern erinnert. Islamwissenschaftler*innen, Publizist*innen und Aktivist*innen hierzulande haben stattdessen immer wieder versucht, selbst fanatische Nazi-Sympathisanten und Kriegsverbrecher als „antikoloniale Freiheitskämpfer“ zu entschuldigen, wie sich an zahlreichen Beispielen nachweisen lässt. 

Karl Rössel ist Journalist, Mitglied von recherche international e.V. (Köln) und Kurator der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“, die seit 2009 in mehr als 60 Orten in Deutschland, der Schweiz, Südafrika und Mosambik gezeigt wurde (www.3www2.de). Er ist Autor des Schwerpunkthefts der Zeitschrift iz3w über Nazikollaborateure in der Dritten Welt und ihre deutschen Apologeten (Ausgabe 312) und hat mehrere Rundfunksendungen zum Thema publiziert.

Buchvorstellung „Aus der Art geschlagen“. Eine politische Biografie von Felix Weil (1898-1975)

Donnerstag, 16. November 2023, 19.00 Uhr, ça ira Verlag Freiburg, Günterstalstr. 37 sowie online

Das Frankfurter Institut für Sozialforschung (IfS) kam mit der Kritischen Theorie zu weltweitem Ruhm. Demgegenüber fand Felix Weil, der diese Plattform für wissenschaftlichen Marxismus mit seinem Millionenerbe ins Leben rief und in der Gründungs- und Frühphase maßgeblich gestaltete, bislang kaum Beachtung. Der gebürtige Argentinier entstammte einer deutsch-jüdischen Unternehmerfamilie, war Teilnehmer der Novemberrevolution, Mitgründer einer spartakistischen Hochschulgruppe, Delegierter der Kommunistischen Internationale, Mitarbeiter der argentinischen Regierung, Steuerexperte in Kalifornien und Dozent der US-Armee im rheinland-pfälzischen Ramstein. Als Mäzen finanzierte er neben dem IfS auch avantgardistische Kunst, literarische Projekte, Theater und Film. Schließlich schuf er auch selbst ein kleineres wissenschaftliches Werk. Den roten Faden in diesem facettenreichen und kosmopolitischen Lebensweg bilden Felix Weils undogmatischer Sozialismus sowie sein Glaube an die Macht der Erziehung und Bildung. Als wirkmächtiger Faktor wird zudem die jüdische Herkunft sichtbar, die Felix Weils Lebensweg begleitet.

Es spricht Hans-Peter Gruber (Heidelberg), Historiker mit dem Schwerpunkt Geschichte des Judentums. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Jüdische Studien und im Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland. Um 19 Uhr im Büro des ça ira-Verlages, Günterstalstr. 37, im Hinterhof.

Der Vortrag wird gleichzeitig übertragen via Zoom-Link: https://us06web.zoom.us/j/88664348128?pwd=alZJWDZFalJlK2FGclBUMW9BdklGUT09