Workshop: Verstehen, vergleichen, verbünden?

Samstag, 5. April, 08.30-15.00 Uhr, Haus des Engagements, Rehlingstr. 9

Shoah und Kolonialismus jenseits von Anerkennungskonkurrenzen

mit Vicky Lessing und Jonas Herms


Wer sich mit Geschichte und Erinnerung befasst, kennt die polarisierten Debatten: Dürfen Shoah und Kolonialismus zusammen gedacht oder in Beziehung zueinander gesetzt werden? Besteht dabei die Gefahr, die Singularität der Shoah zu relativieren? Führt die Betonung der Besonderheit der Shoah dazu, historische Verbindungen zwischen beiden Menschheitsverbrechen zu übersehen oder gar die koloniale Gewaltgeschichte und ihre Folgen zu verdrängen?

Die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft erinnern, hat immer eine Bedeutung für die Gegenwart. Sie beeinflusst, welche Geschichten anerkannt werden, welche Lehren aus der Vergangenheit für heutige Fragen – etwa auch mit Blick auf den Nahostkonflikt – gezogen werden und wie Antisemitismus und Rassismus innerhalb des erinnerungspolitischen Diskurses wirksam sind.

Im Workshop setzen wir uns mit konstruktiven Ansätzen auseinander, um Spannungsfelder in der Erinnerung an Shoah und Kolonialismus reflektiert zu bearbeiten. Wie können wir in Bildungsarbeit und zivilgesellschaftlichem Engagement produktiv und solidarisch mit diesen Herausforderungen umgehen? Wie lassen sich Verbindungen schaffen, anstatt Trennungen und Ausschlüsse zu verstärken?

Teilnahme kostenfrei, Anmeldung unter: bildung@iz3w.org

Eine Veranstaltung von fernsicht im iz3w in Kooperation mit BildungsBausteine e.V.

Die Veranstaltung ist gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie unterstützt durch das Staatsministerium aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat

Forumtheater: Zivilcourage

Sonntag, 30. März, 15.00-18.00 Uhr, Haus des Engagements, Rehlingstr. 9

mit Wolfgang Albrecht (Forumtheater Freiburg)

„Klare Kante zeigen!“ Vielfach wird von der Gesellschaft mehr Haltung eingefordert, mehr Zivilcourage. Aber ist das so einfach umsetzbar? Was hält uns davon ab, in Situationen einzugreifen und sich einzumischen? Welcher Polizist im Kopf sagt uns „Mach das besser nicht!“

Mit der introspektiven Technik „Cop in the Head“ aus dem Theater der Unterdrückten von Augusto Boal beleuchten wir innere Konflikte in herausfordernden Situationen. Es soll um unsere Geschichten gehen, in denen ich Zeug*in einer Situation war, die ich vielleicht als gewaltvoll erlebt habe, in der ich unfähig war zu handeln oder ich mit meinem Handeln unzufrieden war. Dabei geht es nicht um das konkrete Ereignis, nicht um Namen oder um die individuelle Bearbeitung des Geschehens. Vielmehr soll das Erlebnis zu einer Geschichte von allen und die Emotionen durch Theatertechniken visualisiert und aktiviert werden. Was können wir unseren „inneren Cops“ entgegensetzen?

Achtung: Teilnehmende könnten im Theaterkontext mit herausfordernden Situationen und Darstellungen anderer konfrontiert werden. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Eine Veranstaltung des Forumtheaters Freiburg

Stadtrundgang: NS-Rassenideologie in Freiburg

Fr, 28. März, 15.00 Uhr, Treffpunkt: Uni Freiburg, vor KG I

mit Gabriela Schlesiger

Wer war Ludwig Schemann? Ein Privatgelehrter, der den Antisemitismus förderte, die Lehren des Rasseideologen Arthur de Gobineau übersetzte und um 1900 hoffähig in Freiburg und Deutschland machte. Er gründete 1894 das Gobineau Archiv und die Gobineau-Gesellschaft, deren Vorsitz er bis 1920 innehatte. Er war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene und engagierte sich mit weiteren Rassenideologen wie Otto Ammon im Altdeutschen Verband. 1928 wurde Schemann öffentlicher Förderer der Nationalsozialistischen Gesellschaft für deutsche Kultur.

1921 wird das spätere Standardwerk im NS zur Rassenhygiene und Erblichkeitslehre von dem Botaniker Erwin Baur den Medizinern Eugen Fischer und Fritz Lenz aus Freiburg herausgegeben. Die sogenannte Rassenhygiene wird beim Rundgang an einigen Orten intensiver unter die Lupe genommen. Auch Josef Mengele hat Spuren in der Stadt hinterlassen, die wir in diesem Rundgang beleuchten werden.

Der Rundgang dauert etwa zwei Stunden.

Workshop: Solidarität siebdrucken

Mi, 26. März, 20.00 Uhr, adelante! Linkes Zentrum, Glümerstr. 2

Wir von r42 SailAndRescue sind eine Freiburger Organisation, die sich für Seenotrettung und Solidarität im Mittelmeer einsetzt. In unserem Workshop könnt ihr T-Shirts oder andere Stoffe (bitte mitbringen) mit Motiven zu den Themen Solidarity und Resistance selbst siebdrucken. Neben kreativem Gestalten gibt es Informationen zur aktuellen Lage im Mittelmeer, dem SAR-Netzwerk, unserer Gruppe und unserem Boot, der Imara.

Wenn ihr Lust habt bei uns mitzumachen, aber nicht genau wisst wie, erzählen wir euch gerne alles zu unserer Arbeit und beantworten Fragen.

Wir freuen uns auf euch!

Eine Veranstaltung von r42 SailAndRescue

Film: „Geschichte einer Liebe – Freya“

Di, 25. März, 19.30 Uhr, Kommunales Kino, Urachstr. 40
(D 2016) In Anwesenheit der Regisseur*innen Antje Starost und Hans Helmut Grothjan

Freya Deichmanns Leben ändert sich von Grund auf, als sie mit 18 Jahren Helmuth James von Moltke kennenlernt. „Ich sah ihn und mein Herz stand still.“ Er ist die Liebe ihres Lebens, die sich im Alltag des Dritten Reiches bewähren muss. Dramatischer Höhepunkt ist die Zeit der Inhaftierung von Helmuth. Es ist eine Zeit zwischen Hoffnung und Abschied. Jeder Tag kann der letzte sein. Fast täglich schreiben sie sich Briefe, geschmuggelt durch den Gefängnispfarrer Harald Poelchau. Eine Liebe im Widerstand, die auch mit der Hinrichtung des geliebten Menschen nicht endet.

Nina Hoss und Ulrich Matthes leihen dem Briefwechsel zwischen Freya und Helmuth ihre Stimmen. Diese sehr persönlichen Briefe sind einmalige Zeugnisse der Zeitgeschichte, die noch intensiver wirken, wenn man die 90-jährige Freya vital und ausdrucksstark, mit ihrem rheinischen Humor im Film erlebt.

Schulkinovorstellung am Mi, 26. März um 10.00 Uhr.
Anmeldung erforderlich unter: johanna.metzler@koki-freiburg.de

Eine Veranstaltung des Kommunalen Kinos Freiburg

Ausstellung: „zusammentun. solidarisch gegen rechts.“

24. März bis 4. April 2025, Mo-Fr von 09.00 bis 17.00 Uhr, Do bis 18.00 Uhr sowie
8. April bis 2. Mai 2025, Mo-Fr von 09.00 bis 17.00 Uhr, Do bis 18.00 Uhr
Ort: Meckelhalle im Sparkassen-FinanzZentrum, Kaiser-Joseph-Str. 186-190
(Eingang über Kaiser-Joseph-Str. oder Franziskanerstraße )

Eine Welt ohne Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus kann man nicht allein erreichen. Wir brauchen keine Zauberkünste oder Superkräfte, wir brauchen einander. Mit dem Wissen, Wollen, Zweifeln und Können Vieler entstehen solidarische Verbindungen im Kleinen. Wenn sie sich verknüpfen, entstehen Zusammenhalt und vielleicht etwas Neues.

Anhand von 17 Textilbannern, die von kurzen Hörstücken (alternativ: Videos in Deutscher Gebärdensprache sowie Lese-Text) ergänzt werden, lädt die Ausstellung am Beispiel verschiedener politischer Gruppen dazu ein, über Fragen und Vorstellungen von Solidarität nachzudenken. Was machen diese Gruppen gemeinsam und warum? Woran scheitern sie? Und was macht Freude am politischen Handeln? Die Ausstellung „zusammentun“ gibt Antworten und Inspirationen für politische Partizipation.

Über QR-Codes können sich Besucher*innen das Audiomaterial anhören. Damit ist die Veranstaltung barrierefrei für gehörlose Menschen. Die Videos sind in Deutscher Gebärdensprache. Alle Hörinhalte werden außerdem über weiterdenken.de, soundcloud und gängige Podcast-Apps zur Verfügung gestellt.

Homepage der Ausstellung: https://weiterdenken.de/de/zusammentun-ausstellung

Homepage der PfD Freiburg:  https://pfd-freiburg.de/termine/

Vernissage der Ausstellung „zusammentun. solidarisch gegen rechts.“
Bühnengespräch mit Ausstellungsmacherin Hannah Eitel
Dienstag, 25. März, 19.00-21.00 Uhr, Meckelhalle im Sparkassen-FinanzZentrum, Kaiser-Joseph-Str. 186-190 (Eingang über die Franziskanerstraße)
Mit Anmeldung: https://eveeno.com/186434675

Wie können wir rechten Bewegungen und Ideen begegnen? Diese Frage stellen sich derzeit viele. Dabei gibt es bereits viele Gruppen und Initiativen, die sich schon lange mit diesem Thema befassen. Eines ist dabei klar: Für eine Welt ohne Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus kämpft man am besten gemeinsam. Wie das aussehen kann, welche Erfahrungen Menschen dabei machen und wo sich Schwierigkeiten auftun, damit hat sich Hannah Eitel beschäftigt. Denn Engagement gibt es nicht zum Nulltarif, sondern braucht bei aller Kraft, die es besitzt, Ressourcen und Rückhalt. Die Politik muss mehr tun, damit solidarische Initiativen sicher und verlässlich handeln können.

In der Ausstellung „zusammentun. solidarisch gegen rechts“ der Fachstelle Bildungsallianzen gegen rechte Ideologien im Verbund der Heinrich-Böll-Landesstiftungen porträtiert Hannah Eitel Gruppen, Initiativen und Projekte, die rechten Entwicklungen eine Perspektive der Solidarität entgegenhalten. Zur Vernissage ist Hannah Eitel zu Gast, um über die Entstehung der Ausstellung zu sprechen und warum das gemeinsame Tun so wichtig ist im Engagement gegen rechts.

Hannah Eitel arbeitet bei Weiterdenken. Heinrich Böll Stiftung Sachsen.

Moderiert wird das Bühnengespräch von Kathi King, Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie in Freiburg und Redakteurin der Zeitschrift iz3w.

Mit einem Grußwort von Karim Saleh von der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg,

Eintritt frei

Eine Veranstaltung der Partnerschaft für Demokratie Freiburg in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg