turuq

 Hier geht es zur aktuellen Seite -> www.turuq.org

 

Turuq ist der Arabische Plural für Wege. Als neuer Name für das Projekt “Jugend und Islamismus” steht er für Lebenswege, Umwege, Abkürzungen, Kreuzungen, Irrwege und Auswege.

Seit Juni 2015 ist das iz3w im Rahmen des Bundesprogramms  „Demokratie leben!“ in der Präventions- und Bildungsarbeit zum Themenfeld Islamismus tätig. Bei der Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Islamismus spielt die Bedeutung von Religion in der Migrationsgesellschaft eine spezifische Rolle. Dabei geht es auch um Islam im Allgemeinen und um Islamfeindlichkeit.

Schwerpunkt unserer Arbeit sind Fortbildungsmaßnahmen und Informationsveranstaltungen  für Fachkräfte in Schule und Jugendarbeit. Darüber hinaus  bieten wir Projekttage und Unterrichtseinheiten für  Schulklassen und Jugendgruppen an.  Im Ernstfall stehen wir auch für eine Erstberatung zur Verfügung und vermitteln bei Bedarf Beratungsstellen mit den Schwerpunkten Intervention und Deradikalisierung. Seit Beginn unserer Arbeit im Juni 2015 konnte dabei schon ein Netzwerk aus Jugendeinrichtungen, Moscheegemeinden, Schulen und der Stadt Freiburg aufgebaut werden.

Fortbildungen und Workshops

Prävention salafistischer Ideologisierung in Schule und Jugendarbeit: kann als Vortrag oder Workshop gestaltet werden. Dauer ca 1, 5 h. und umfasst einen Überblick zu Islamismus im Allgemeinen, die Attraktivität von Salafismus für Jugendliche und Möglichkeiten des Umgangs mit den Themen in Schule und Jugendarbeit.

Zwischen Vielfalt und Radikalisierung: ganztägige Fortbildung bestehend aus dem Planspiel Haus der Völker und einem Workshop zu (Neo-)Salafismus und Möglichkeiten der Prävention.

Verfügbare Module: diese können von Ihnen in verschiedenen Kombinationen und Längen als Workshop gebucht werden. Zudem können sie mit dem Planspiel oder der Interreligiösen Stadtrallye verknüpft werden.

Modul 1: Einführung Islam – Grundlagen, Begriffsklärung, Zahlen

Modul 2: Islam in Deutschland

Modul 3: Islam, Islamismus, Salafismus – Definition, Abgrenzung, Ideologie

Modul 4: Salafismus als Jugendkultur – Attraktivität, inhaltliche Positionen, öffentliches Auftreten

Modul 5: Propaganda, Anwerbung, soziale Medien

Modul 6: Islamischer Staat

Modul 7: Wege der Radikalisierung – Gründe und Merkmale der neosalafistischen Radikalisierung junger Menschen, Biographiearbeit, genderspezifische Ursachen

Modul 7.1.: Radikalisierungsverläufe und Gegenstrategien

Modul 8: Prävention – Schwierigkeiten, Provokation&Gefahr, Demokratieerziehung

Modul 9: Religion als Ressource in der politischen Sozialisation

Haus der Völker – Planspiel zur Stärkung der interpersonalen und interkulturellen Kompetenz

Bei Haus der Völker nehmen die Teilnehmer einen kollektiven und einen individuellen Charakter an und werden vor verschiedene Aufgaben gestellt. Jedes Volk hat eine eigene fiktive Religion, eigene Riten, Moralvorstellungen, Regeln und Gewohnheiten. Für verschiedene Altersgruppen kann das Planspiel inhaltlich und strukturell modifiziert werden. Es kann als Teambuildingmaßnahme, zur Sensibilisierung für religiöse und ethnische Diversität und Pluralität oder bei Seminaren und Schulungen als Opener eingesetzt werden. Mehr zum Haus der Völker.

 

Unterrichtseinheiten

  • Islam
  • Salafismus und Djihad
  • Islamischer Staat
  • Flüchtlinge in Deutschland und Europa
  • Islam und Christentum
  • Monotheistische Religionen und Fanatismus

On the Run – eine Interreligiöse Stadtrallye

In Kooperation mit dem Orient-Netzwerk e.V. bieten wir für alle interessierten Schulen und Jugendzentren eine interreligiöse Stadtrallye an. Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen einen vorurteilsfreien Zugang zu den Religionen Islam, Christentum und Judentum zu ermöglichen. Mit Fragen zu Glauben, Praxis, Geschichte und Gegenwart der Religionen werden die Teilnehmenden zu den verschiedenen Gemeinden und Zentren in Freiburg geleitet und lernen durch niedrigschwellige Informationsvermittlung die Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten der einzelnen Religionen kennen. Sie werden zur kritischen Diskussion aufgefordert, wodurch das Projekt auf einen Abbau von Ressentiments abzielt.

Haus der Völker – Planspiel zur Stärkung der interpersonalen und interkulturellen Kompetenz

Bei Haus der Völker nehmen die Teilnehmer einen kollektiven und einen individuellen Charakter an und werden vor verschiedene Aufgaben gestellt. Jedes Volk hat eine eigene fiktive Religion, eigene Riten, Moralvorstellungen, Regeln und Gewohnheiten. Für verschiedene Altersgruppen kann das Planspiel inhaltlich und strukturell modifiziert werden. Es kann als Teambuildingmaßnahme, zur Sensibilisierung für religiöse und ethnische Diversität und Pluralität oder bei Seminaren und Schulungen als Opener eingesetzt werden. Mehr zum Haus der Völker.

Informations – und Unterrichtsmaterialien

Folgende Materialien haben wir zeitweise vorrätig und können auf Anfrage von uns bezogen werden. Ansonsten können sie über untenstehende Links bestellt oder direkt heruntergeladen werden.

Protest, Provokation oder Propaganda? Handreichung zur Prävention salafistischer Ideologisierung in Schule und Jugendarbeit

Filmpaket “Wie wollen wir leben? Filme und Methoden für die pädagogische Praxis zu Islam, Islamfeindlichkeit, Islamismus und Demokratie”

Politik & Unterricht; P&U Muslime in Deutschland. Lebenswelten und Jugendkulturen

Jugendszenen zwischen Islam und Islamismus. Ein Glossar. 2. Auflage

Jugendliche im Fokus salafistischer Propaganda – Was kann schulische Prävention leisten?

Islam ≠ Islamismus

Forschungsberichte:

Ansätze und Erfahrungen der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit: HSFK-Report Nr. 6/2016

Außerdem empfehlen wir das folgende Buch zum Thema:

Thomas Schmidinger (2015): Jihadimus. Ideologie, Prävention und Deradikalisierung. 126 Seiten. Mandelbaum Verlag. 14 Euro.

Mit der raschen Expansion des so genannten »Islamischen Staates«, und der wachsenden Zahl junger EuropäerInnen, die sich dem IS, der al-Qaida und anderen jihadistischen Gruppen anschließt, ist auch Europa auf das Problem des Jihadismus aufmerksam geworden.
Der Politikwissenschafter Thomas Schmidinger legt hier erstmals eine Einführung zur ideologischen Entwicklung des Jihadismus, der Entstehung von al-Qaida und dem so genannten „Islamischen Staat“ vor. Gemeinsam mit dem islamischen Religionspädagogen Moussa al-Hassan Diaw hatte Schmidinger 2014 mit dem “Netzwerk Sozialer Zusammenhalt” eine NGO zur Beratung von Angehörigen und Betroffenen gegründet.
In dem Buch zeichnen ausgewählte und anonymisierte Beispiele konkrete Biographien junger Erwachsener in unterschiedlichen Phasen ihrer Fanatisierung nach.
Schmidinger präsentiert zudem praktische Hinweise für SozialarbeiterInnen, LehrerInnen oder Eltern, die mit dem Problem konfrontiert sind, dass Jugendliche und junge Erwachsene sich jihadistischen Gruppen zuwenden.

 

Presseberichte:

Bericht über Turuq in der Badischen Zeitung

Karim Saleh

Projektleitung
M.A. Islamwissenschaft
Bürozeiten: Di – Fr  8.00 – 12.00 Uhr
Kontakt: karim.saleh@iz3w.org ; 0761/74003

Lena Przibylla (Orient-Netzwerk e.V.)

Freie Mitarbeiterin
Dipl.-Theol., Lehrerin

Franziska Vorländer (Orient-Netzwerk e.V.)

Freie Mitarbeiterin
B.A. Religionspädagogik, Studentin der Islamwissenschaft

Daniel Can (Team meX)

Freier Mitarbeiter
B.A. Islamwissenschaft und kath. Theologie, M.A. Erziehungswissenschaft, Lehrauftrag PH Freiburg

Jannic Wöhrle (Orient-Netzwerk e.V.)

Freier Mitarbeiter
B.A., M.A. Islamwissenschaft, Promotionsprojekt Universität Freiburg

Anna Rothgängel (Präsenzdienst des Freiburger Münsters)

Ehrenamtliche Mitarbeiterin
Lehramtsstudentin Katholische Theologie und Französisch

BERATUNGSSTELLE Baden-Württemberg
Beratungsnummer 0711 72 23 08 93
Lange Straße 8
70173 Stuttgart
Tel.: 0711 21 95 62 63
Fax: 0711 21 95 62 51

bw@violence-prevention-network.de
www.beratungsstelle-baden-wuerttemberg.de

PREvention
Fachstelle zur Prävention von religiös begründetem Extremismus Jugendstiftung Baden-Württemberg
Schlossstr. 23
74372 Sersheim
Tel.     0 70 42 / 83 17 – 11
Fax:     0 70 42 / 83 17 – 40
Mobil: 0171 / 623 42 21

http://www.demokratiezentrum-bw.de/angebote-beratung/preventon/
E-Mail:  PREvention@demokratiezentrum-bw.de

INSIDE OUT
Fach- und Beratungsstelle INSIDE OUT
Waiblinger Straße 1-3
70372 Stuttgart
http://insideoutnow.de/
E-Mail:   info@insideoutnow.de
Telefon: +49 (0)711 794 866 45
Mobil:   +49 (0)170 331 968 3   (Beratungshotline)

Team Mex
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)
Stafflenbergstraße 38
70184 Stuttgart
Tel. 0711.16 40 99-81/-82, Fax -77
mail@team-mex.de
www.team-mex.de

 


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Jugend und Islamismus – ein Projekt des iz3w

Der 19-jährige Yannick N. wurde 2014 in Freiburg von Salafisten angeworben. Im Mai 2015 sprengte er sich im irakischen Baidschi in einem mit Sprengstoff beladenen LKW in die Luft. Dutzende Menschen starben mit ihm. Er führte den Anschlag im Rahmen der dschihadistischen Kriegsstrategie des Islamischen Staates (IS) aus. Yannick N. steht für viele junge Leute auch in Deutschland, auf die die menschenfeindliche Ideologie und Praxis islamistischer Gruppen eine fatale Anziehung ausübt.

Yannick N. steht zugleich auch für viele Jugendliche, die zum richtigen Zeitpunkt im positiven Sinne beeinflussbar gewesen wären. Vielleicht hätte das Schlimmste verhindern werden können, wenn er in einem angemessenen geschützten und jugendnahen Rahmen über die Rekrutierungspraxis des IS, dessen Ideologie und seine mörderischen Aktivitäten informiert worden wäre.

Das informationszentrum 3. welt (iz3w) betreibt seit 1968 süd-nord-politische Bildungsarbeit und fühlt sich internationaler Solidarität und der universalen Geltung von Menschenrechten verpflichtet. Sein Ansatz ist emanzipatorische Aufklärungsarbeit gegen alle Formen von Diskriminierung und Unterdrückung. Die Arbeit des iz3w ist offen und transparent und erfolgt über Publikationen, Webseiten, Veranstaltungen, Radiosendungen, Projekttage an Schulen und vieles mehr.

Dieser offene aufklärerische Ansatz liegt auch dem iz3w-Teilprojekt „Jugend und Islamismus“ zugrunde. Es entstand im Juli 2015, nachdem sich im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ und mit Unterstützung des Büros für Migration und Integration der Stadt Freiburg die Möglichkeit ergab, eine Projektstelle einzurichten. Bildungsarbeit zu Islamismus bei Jugendlichen ist für das iz3w Neuland, bei dem es noch Erfahrungen zu sammeln gilt. Die Tatsache, dass Islamismus in den Medien und in der Gesellschaft ein hochgradig umstrittenes Thema ist und die Befassung damit allzu oft in rassistische Hetze mündet, macht ein Aufklärungsprojekt dazu nicht gerade einfach, ist aber erst Recht ein Grund, eine emanzipatorische Perspektive stark zu machen.

Das Projekt beabsichtigt Präventions- und Informationsarbeit in Bezug auf Jugendliche, insbesondere jene, die in Gefahr sind, sich radikalen islamistischen Strömungen anzuschließen. Da diese Jugendlichen nicht immer direkt erreicht werden können, wendet sich das Projekt auch an LehrerInnen, SozialarbeiterInnen und andere Menschen, die mit diesen Jugendlichen in engem Kontakt sind. Bei vielen Jugendlichen wie auch MultiplikatorInnen der Bildungsarbeit herrscht großer Wissensbedarf über Islamismus und die Möglichkeiten, ihm durch Prävention zu begegnen. Maßnahmen des Projektes „Jugend und Islamismus“ sind Workshops, Veranstaltungen, Fachgespräche und Projekttage an Schulen. Netzwerkarbeit mit Bildungsinstitutionen, antirassistischen Gruppen und religiösen Verbänden ist ebenfalls ein Schwerpunkt.

Im Rahmen des Projektes ist auch die Teilnahme an Veranstaltungen anderer Institutionen vorgesehen, wie beispielsweise der Stadt Freiburg. Das iz3w wird dabei seine organisatorische und inhaltliche Unabhängigkeit bewahren und seine Perspektive vertreten. Wenn nötig, werden wir auch deutliche Kritik äußern, etwa am ordnungs- und sicherheitspolitischen Vorgehen staatlicher Akteure.

Im Rahmen des Projektes wird vor allem über die Gefahren des Islamismus aufgeklärt. Da wir das Projekt als integralen Bestandteil antirassistischer Bildungsarbeit begreifen, wird dabei nicht über antimuslimischen Rassismus geschwiegen. Jeglichen Vorstellungen, Islamismus durch Abschiebungen bekämpfen zu wollen, werden wir entschieden entgegen treten. Das Problem des Islamismus ist auch eines der hiesigen Gesellschaft, und deshalb muss ihm hierzulande mit den Mitteln der Aufklärung und Bildung begegnet werden. Inwieweit das mit unserem Projekt gelingt, bleibt abzuwarten. Aber wir versuchen es.

Das iz3w-Team

 

Kontakt

Karim Saleh

karim.saleh@iz3w.org

0761/74003

Bürozeiten:

Di – Fr 8.00 – 12.00 Uhr

Kronenstraße 16 a

79100 Freiburg

 


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